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§ 238 StGB Nachstellung (Stalking)

Wurde gegen Sie eine Anzeige wegen Nachstellung (Stalking) erstattet?
Wenn Sie beschuldigt werden, jemanden nachzustellen, ist es wichtig, die Situation ernst zu nehmen und schnell zu handeln. Nachstellung ist in Deutschland nach § 238 des Strafgesetzbuches (StGB) strafbar und kann zu schweren rechtlichen Konsequenzen führen. Wir helfen Ihnen, Ihre Rechte zu wahren und bieten Ihnen eine fundierte Verteidigung.

Was ist Nachstellung (Stalking)?

Nachstellung umfasst eine Vielzahl von Verhaltensweisen, die das Leben einer anderen Person erheblich beeinträchtigen. Zu den häufigsten Vorwürfen gehören das unerwünschte Kontaktieren oder Verfolgen, das Stalken über soziale Medien oder das Eindringen in den privaten Bereich der betroffenen Person. Die genaue Definition und die Voraussetzungen für eine Verurteilung können komplex sein.

Rechtliche Konsequenzen bei einer Verurteilung

Rechtsanwalt für Strafrecht:

Wird ein Beschuldigter wegen Nachstellung verurteilt, kann dies zu folgenden Strafen führen:

  • Geldstrafe oder Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren.
  • In besonders schweren Fällen (z. B. bei gefährlicher Körperverletzung oder Bedrohung) kann die Strafe auch höher ausfallen.
  • Weitere Folgen können ein Eintrag im Strafregister und Einschränkungen der persönlichen Freiheit sein.

Wie sollten Sie sich im Fall einer Nachstellungs-Anzeige verhalten?

Wenn Sie mit dem Vorwurf der Nachstellung konfrontiert sind, ist es wichtig, die folgenden Schritte zu unternehmen:

  1. Keine Kontaktaufnahme zur betroffenen Person.
  2. Strafanzeige prüfen lassen.
  3. Dokumentation und Beweise sichern.
  4. Rechtsbeistand hinzuziehen.

Mögliche Verteidigungsstrategien

Es gibt mehrere Verteidigungsstrategien, die bei Vorwürfen der Nachstellung in Betracht gezogen werden können. Diese reichen von der Überprüfung der Beweislage bis hin zur Verteidigung gegen eine mögliche Falschbelastung. Zu den gängigen Verteidigungsansätzen gehören:

  • Fehlende Beweise: Wenn keine ausreichenden Beweise für das nachgewiesene Verhalten vorliegen, können die Vorwürfe möglicherweise entkräftet werden. Dies könnte dazu führen, dass das Verfahren eingestellt wird oder Sie freigesprochen werden.
  • Missverständnis oder Fehlinformationen: In manchen Fällen beruhen die Beschuldigungen auf einem Missverständnis oder einer übertriebenen Wahrnehmung der Situation. Es ist möglich, dass das Verhalten aus einer anderen Perspektive oder ohne die nötigen Informationen interpretiert wurde, was zu falschen Anschuldigungen führen kann.
  • Psychische Belastung des Beschuldigten: Die psychische Verfassung des Beschuldigten kann einen Einfluss auf die Wahrnehmung und das Verhalten haben. Wenn es beispielsweise Anzeichen für eine psychische Erkrankung gibt, könnte dies als mildernder Faktor im Verfahren berücksichtigt werden, insbesondere wenn das Verhalten unbeabsichtigt oder nicht in vollem Bewusstsein ausgeführt wurde.
  • Falschbelastung durch persönliche Konflikte: Eine häufige Strategie ist die Falschbelastung aus persönlichen oder zwischenmenschlichen Konflikten. In einigen Fällen können Anschuldigungen wegen Nachstellung als Reaktion auf Beziehungsstreitigkeiten, Trennungen oder andere persönliche Differenzen erhoben werden. Wenn eine Person versucht, Ihnen aus Rache oder zur eigenen Vorteilsnahme zu schaden, kann dies in der Verteidigung berücksichtigt werden. Ein erfahrener Anwalt kann hier gezielt auf die Hintergründe der Beschuldigung eingehen und das Motiv der Falschbelastung aufdecken.
  • Falschbelastung aufgrund von Missverständnissen oder psychischen Problemen der beschuldigenden Person: In einigen Fällen kann die Person, die die Anzeige erstattet hat, unter psychischen Problemen oder Wahrnehmungsstörungen leiden, die zu einer verzerrten Darstellung der Ereignisse führen. In solchen Fällen könnte eine professionelle psychologische Begutachtung eine wichtige Rolle spielen, um die Glaubwürdigkeit der Anschuldigungen zu überprüfen.
  • Verwechslung oder fehlerhafte Identifikation: Es gibt auch Fälle, in denen der Beschuldigte fälschlicherweise mit einer anderen Person verwechselt wurde, sei es aufgrund ähnlicher Merkmale oder eines Zufalls. Auch dies kann in einer Verteidigung berücksichtigt und durch Zeugen oder andere Beweise widerlegt werden.
Was tun bei einer Falschbelastung?

Wenn Sie der Meinung sind, zu Unrecht beschuldigt zu werden, ist es entscheidend, alle relevanten Beweise schnell und systematisch zu sichern. Ein erfahrener Anwalt kann Ihnen helfen, die Falschbelastung zu überprüfen und eine Gegenstrategie zu entwickeln. Hierbei spielen oft auch Zeugenaussagen und Beweise, die Ihre Unschuld untermauern, eine zentrale Rolle.

Kontakt zu Rechtsanwalt Dietrich

Nach Kenntnis von einer Strafanzeige können Sie sich direkt an Rechtsanwalt Dietrich wenden. Als Fachanwalt für Strafrecht ist er auf die Verteidigung von Beschuldigten in strafrechtlichen Verfahren spezialisiert und tritt ausschließlich als Strafverteidiger auf. Mit seiner langjährigen Erfahrung bietet er Ihnen die nötige Expertise, um Ihre Rechte zu wahren und eine effektive Verteidigung zu gewährleisten.

Strafrechtskanzlei Dietrich

Rechtsanwalt Steffen Dietrich

Wiener Straße 7
10999 Berlin-Kreuzberg

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